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Nebenerkrankungen

Die Abhängigkeit von Substanzen ist eine eigenständige Krankheit, für deren Entstehung keine spezifische Persönlichkeitseigenschaften oder
-störungen erforderlich sind.

Süchtige können ängstlich, sozial unsicher, depressiv oder aggressiv sein; sie können zwanghafte, schizoide, narzistische oder sonstige Eigenschaften haben.

Diese Erlebens- und Verhaltensmuster können allerdings eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Abhängigkeit spielen, aber sie in einen ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung einer Abhängigkeit zu bringen, ist meistens eher spekulativ als zwingend geschlussfolgert.

Ungünstige Entwicklungen

Als disponierende Persönlichkeitszüge, die die Entwicklung einer Suchterkrankungen begünstigen können, sind weniger Selbstkontrolle und mehr Aggressivität, mangelhafte Befriedigung im Genusserleben, geringe Frustrations- und Stresstoleranz, inadäquates Problemlösungsvermögen oder mangelnde Zukunftsorientierung.

Für die Gruppe der Abhängigen von illegalen Drogen konnte jedoch eine überzufällig hohe Anzahl spezifischer Persönlichkeitsstörungen belegt werden. Am häufigsten vertreten sind antisoziale, Borderline- und narzistische Persönlichkeitsstörungen.

Die Kombination aus solchen Störungen und einer Abhängigkeit bringt eine Reihe von ungünstigen Entwicklungen und problematischen Verhaltensweisen mit sich, die sich ungünstig auf die soziale Stabilität in den Bereichen Arbeit, Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Wohnen, Finanzen und Recht auswirkt.

Komorbidität bei Frauen, Männern und jungen Patienten

Belegt durch zahlreiche Untersuchungen sind hohe Komorbiditätsraten bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit vor allem bei Frauen hinsichtlich Depressionen und Angst/Selbstunsicherheit und vor allem bei Männern hinsichtlich Persönlichkeitsstörungen.

Bei jungen Patienten wird auch ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörungen) als weitere häufige Nebenerkrankung genannt. Auch traumatische Belastungen (v.a. infolge sexueller Übergriffe, Gewalttaten etc.) führen häufig zu problematischem Konsum psychotroper Substanzen.

Unser Therapieansatz

Ausgehend von dem während der differenzierten Diagnostikphase erstellten individuellen Belastungsprofil der Patienten können, z.T. im Einzelsetting, störungsspezifische Angebote der Körperwahrnehmungstherapie (Tai Chi, Qi Gong), der Musiktherapie sowie der Werktherapie genutzt werden. Lesen Sie mehr dazu auf der Seite zu unseren Indikativgruppen.

Im Idealfall soll eine Therapie für jeden der sehr verschiedenen Patienten ein auf ihn zugeschnittenes individuelles Behandlungskonzept bereitstellen. Die Indikativgruppen bieten dabei wichtige Therapiestützen.