Funktionelle bzw. somatoforme Störungen
Betroffene somatoformer oder funktioneller Störungen leiden unter vielfältigen körperlichen Beschwerden, die sich auch nach intensiver medizinischer Diagnostik nicht durch körperliche "Schäden" erklären lassen.
Die Folge ist oft eine Odyssee von Arztbesuchen, in der Hoffnung, dass endlich die Ursache gefunden und/oder die Beschwerden mit Medikamenten zum Abklingen gebracht werden.
Aus Sicht der Fachleute stört und ängstigt die Betroffenen, wie der Körper funktioniert, ohne dass jedoch etwas an seiner Struktur geschädigt ist. Seelische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle: das eigene Erleben, Gefühle und Gedanken, die persönliche Lebensgeschichte wie die aktuelle Lebenssituation können bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung wichtig sein.
In diesen Bereich gehören auch die Schmerzstörungen. Unter diesem Begriff werden keine akuten körperlichen Schmerzen, Warnsignale wie bei einer Blinddarmentzündung oder einer Verbrennung, zusammengefasst, sondern verschiedene Erkrankungen, die mit chronischen, d.h. seit mindestens drei bis sechs Monaten bestehenden entweder andauernden oder immer wiederkehrenden körperlich erlebten Schmerzen einhergehen. Unabhängig von der manchmal wichtigen, manchmal fruchtlosen Diskussion darüber, ob sich im Einzelfall die Entstehung der Schmerzstörung besser seelisch oder besser körperlich erklären lässt, chronischer Schmerz betrifft immer den "ganzen" Menschen, körperlich, seelisch und in seinen sozialen Beziehungen. In der Folge treten häufig auch sekundär z.B. depressive Erkrankungen auf.
Innerhalb der Behandlung ist das zentrale Anliegen des verhaltenstherapeutischen und -medizinischen Behandlungsangebotes die Förderung von Lebensqualität. Zunächst gilt es die vielfältigen sozialen, körperlichen und psychischen Wechselwirkungen des Schmerzerlebens mit den Patienten zu erarbeiten. Aus diesem Verständnis des persönlichen Schmerzgeschehens heraus werden Möglichkeiten gesucht sowie bewährte Strategien angeboten, um möglichst viele "Fäden wieder selbst in die Hand zu nehmen". Dies gilt erst recht, wenn sich herausgestellt haben sollte, dass ein Schmerzleiden nicht "wegzubehandeln" ist, gewisse Einschränkungen leider bestehen bleiben. Der Schwerpunkt liegt auf aktiven, nichtmedikamentösen Verfahren, insbesondere der Verhaltenstherapie.