Seelische Seite
Die psychotherapeutische Arbeit und Ergotherapie …
Einzelpsychotherapie
Den roten Faden der Gesamttherapie bildet die regelmäßige Einzeltherapie durch die Bezugstherapeutin. In der Regel finden 50 Minuten oder 2x mal 25 Minuten Einzelgespräch pro Woche statt. Im Rahmen der Einzelgespräche erarbeiten Rehabilitandin und Therapeutin ein individuelles Erklärungsmodell für die Probleme der Rehabilitandin. Sie leiten daraus gemeinsam die individuellen Therapieziele der Rehabilitandin ab und stellen auf dieser Grundlage den Therapieplan auf, dessen Umsetzung sie regelmäßig gemeinsam überprüfen.
Gesprächs-/Bezugsgruppen
Als besonders hilfreich haben sich unsere Gesprächsgruppen erwiesen, die den Schwerpunkt unserer Behandlung darstellen. Auch wenn viele Rehabilitandinnen zu Beginn der Behandlung die Sorge äußern, sich in einer Gruppe mit ihren Problemen nicht öffnen zu können, empfinden es viele schon nach wenigen Sitzungen hilfreich, sich mit anderen Betroffenen über ihre Erkrankung auszutauschen. Darüber können Sie Ihre Erkrankung besser verstehen, annehmen und einen anderen Umgang mit den Beschwerden finden.
Rehabilitandinnen haben in der Gruppe Gelegenheit eigene Erfahrungen, Wünsche, Bedürfnisse, Probleme sowie deren Lösungsmuster mitzuteilen. Viele dieser Gefühle und Erfahrungen sind mit Scham besetzt und wurden häufig noch nie ausgesprochen, geschweige denn offen kommuniziert. In der Gruppe erfahren die Rehabilitandinnen Verständnis für ihre aktuelle Situation. Sie sehen auch, über welche Bewältigungsstrategien Rehabilitandinnen in ähnlichen Lagen verfügen und lernen voneinander. Die Gruppentherapie fördert die Eigenverantwortung, die Verantwortung nach eigenen Problemlösungen zu suchen sowie die aktive Arbeit an den jeweils individuellen psychotherapeutischen Zielen.
Innerhalb der Frauenklinik wird dabei besonders deutlich, dass durch das Vorliegen von Frauenräumen auch nochmal andere Themenschwerpunkte auftreten und möglich sind.
Ein konkretes Beispiel zeigt ein Textausschnitt einer unserer Bezugstherapeutinnen aus der klinikeigenen Zeitung salü Hürth, Ausgabe Dezember 2018, Seite 4 und 5.
Indikative Gruppen
Im Laufe der Behandlung nehmen Sie an ein bis zwei indikativen Gruppentherapien teil. Das bedeutet, dass Rehabilitandinnen mit einem ähnlich gelagerten Problem oder derselben Diagnose gemeinsam an einem speziell dafür entwickelten Gruppenprogramm teilnehmen, z.B.:
- Depressionsbewältigungsgruppe
- Angstbewältigungsgruppe
- Gruppe sozialer Kompetenz
- DBT-Gruppe
- Dramatherapeutische Gruppe „Frauenwelten“Gruppe zum Thema Frauen und Beruf
- Achtsamkeitsgruppe/Work-Life-Balance
Darüber hinaus bieten wir im Rahmen der Behandlung mit Begleitkind spezifische Angebote an, wie z.B. eine Vortragsreihe „Mut zur Erziehung“ oder die Gruppe „starke Mütter“.
Neben den frauenspezifischen Angeboten der Frauenklinik besteht die Möglichkeit, das Therapieangebot der weiteren Abteilungen des Geländes zu nutzen, nämlich die gemischtgeschlechtlichen Angebote der Abteilung Psychosomatik, u.a. die Traumabewältigungsgruppe, die Schmerzbewältigungsgruppe, etc.. Durch die Nähe der Abteilungen können wir ein sehr breites und facettenreiches Spektrum an Therapieeinheiten anbieten.
Kunsttherapie
Rehabilitandinnen nehmen an der Kunsttherapie teil, wenn deutlich wird, dass der Zugang zu Gefühlen und Bedürfnissen über den künstlerischen, also nicht-sprachlichen Ausdruck gefördert werden kann und dies im Mittelpunkt der Therapie steht. Hier stehen Ihnen diverse Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit welchen Sie zweimal wöchentlich mit therapeutischer Unterstützung experimentieren können.
Ergotherapie
In unserem ergotherapeutischen Angebot „Neigungsarbeit“ lernen Sie - mit einem von Ihnen ausgewählten Medium (z.B. Speckstein, Korbflechten, Seidenmalerei, Mosaik, Holz) - eine neue Möglichkeit, aktiv zu entspannen, kennen. Darüber hinaus können Sie auch sich und positive Aktivitätsmöglichkeiten neu kennenlernen, z.B. durch die Teilnahme an Einheiten wie „Kleines und Feines“ oder „Werken“.