Depressive Störung
Die Begriff "depressiv" ist so sehr Teil der Umgangssprache geworden, dass damit oft nicht mehr gemeint ist, als dass es einem nicht gut geht. Für eine behandlungsbedürftige Depression müssen bestimmte Symptome mindestens 2 Wochen anhalten.
Bei einer behandlungsbedürftige Depression müssen über mindestens zwei Wochen hinweg gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, verminderter Antrieb und Interesselosigkeit vorherrschen. Oft belasten zudem negative Gedanken bezüglich der Zukunft, verstärktes Grübeln und ein vermindertes Selbstwertgefühl. Im Zentrum steht das Gefühl, dass es nie wieder gut werden wird und niemand wirklich helfen kann.
Körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, ein Engegefühl in der Brust und andere mehr gehen oft mit der depressiven Stimmungslage einher. Auch viele körperlich erlebte Schmerzen, für die keine organische Ursache zu finden ist, können Ausdruck einer Depression sein. Die verschiedenen Erscheinungsformen depressiver Störungen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Entwicklung, ihres Verlaufs und der vorherrschenden Symptome.
Studien zufolge erkrankt etwa jeder Siebte einmal im Leben an einer Depression. Damit ist die Depression die häufigste psychische Störung bei Frauen.
Bericht einer Betroffenen:
"Ich hatte an nichts mehr Freude und konnte mich zu nichts aufraffen. Alles kam mir so sinnlos vor, weil ich es sowieso nicht schaffen würde. Bei der Arbeit saß ich und grübelte, ich kriegte einfach nichts mehr geregelt. Von Kollegen hatte ich mich ganz zurückgezogen. Ich hatte auch keinen Appetit, hatte immer wieder Schmerzen und schlief schlecht. Mir war jegliche Lust vergangen. Ich fürchtete, dass sich das nicht mehr ändern würde. Häufig bin ich nicht mehr zur Arbeit gegangen."
Literaturtipp:
Hautzinger, M. (2006). Ratgeber Depression. Informationen für Betroffene und deren Angehörige. Hogrefe: Göttingen.