Entpathologisieren von Rückschlägen
Patienten mit einer psychosomatischen Erkrankung reagieren auf einen Rückschlag in der Behandlung mit erheblicher Ambivalenz hinsichtlich weiterer Veränderungsbemühungen und Resignation, die durch konfrontatives Therapeutenverhalten noch verstärkt werden können.
Von daher sind bei Rückschlägen alle therapeutischen Maßnahmen zu allererst darauf gerichtet, ein mögliches Resignieren der Betroffenen zu verhindern bzw. zu überwinden und ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugung hinsichtlich einer erfolgreichen Überwindung der Krankheit wieder herzustellen.
Langzeitstudien belegen eindrucksvoll, dass Rückschläge in der Regel kein prinzipielles Scheitern der Betroffenen bedeuten. Sie stellen vielmehr normale Vorgänge auf dem Weg zu einer erfolgreichen Symptomüberwindung dar und sind in erster Linie Ausdruck kurzfristiger Überforderung in konkreten Risiko- und Belastungssituationen. Entsprechend stellt die Rückfallprävention einen Hauptgegenstand der Behandlung in der salus klinik Lindow dar. Die Patienten werden gezielt ermutigt, sich ihren wichtigsten Rückfallrisikosituationen in der Realität auszusetzen und ihre erfolgreiche Bewältigung zu üben. Gleichzeitig werden die Patienten angeleitet, gemeinsam mit ihren Angehörigen gezielte Maßnahmen für den Fall eines künftigen Rückschlags zu vereinbaren.