Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention bei Sucht
Das von Prof. A. Marlatt und Mitarbeitern entwickelte Gruppenangebot der achtsamkeitsbasierten Rückfallprävention (MBRP) ist als Nachsorgeprogramm konzipiert. Es verbindet Elemente der achtsamkeitsbasierten Therapie mit Elementen der kognitiven Rückfallprävention.
Der Erfahrung nach eignet sich das Programm am besten für Suchtmittelabhängige, - die eine stationäre oder ambulante Entwöhnungsbehandlung abgeschlossen haben und dazu motiviert sind, ihre Abstinenz weiterhin einzuhalten, - die bereit sind, ihren Lebensstil in einer Weise zu ändern, die ihrem Wohlergehen und ihrer Genesung dient.
Mit dem MBRP- Programm können Betroffene, die unter suchttypischen Denkfallen leiden, Techniken der achtsamen Wahrnehmung erlernen. Die Idee ist, Auslöser und habituelle Muster, welche "automatische" Reaktionen fördern und das Leben zu kontrollieren scheinen, wahrzunehmen.
Die Teilnehmer kultivieren die Fähigkeit innezuhalten, die gegenwärtige Erfahrung zu beobachten und die Bandbreite der Optionen, die uns in jedem Augenblick zur Verfügung stehen, zu erkennen. Darüber hinaus arbeitet das Programm an der Befreiung von tief verankerten, destruktiven Denk- und Verhaltensmustern.
In acht Sitzungen lernen die Teilnehmer, sich ihre inneren Erfahrungen bewusst zu machen. Es wird eingeübt, wie man sich aus den Verhaltensmustern, die zu Rückfällen führen, löst und die täglichen Anforderungen beim Wiedereinstieg in ein "normales Leben" bewältigt.
Indikation
Patientinnen und Patienten mit einer Substanzabhängigkeit oder pathologischem Glücksspiel nach einer Entwöhnungsbehandlung.
Inhalte
- Autopilot und Rückfall
- Achtsame Wahrnehmung von Auslösern und Suchtmittelverlangen
- Achtsamkeit im Alltag
- Achtsamkeit in Rückfallrisikosituationen
- Akzeptanz und bewusstes Verhalten
- Selbstfürsorge und ausgewogener Lebensstil
Hinweis
Die Gruppe findet derzeit pandemiebedingt nicht statt.