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23.10.2025

Schnittstellen aus der Sicht eines Betroffenen

Daniel (ehemaliger Rehabilitand der salus kliniken Bad Nauheim) beschreibt seine persönlichen Erfahrungen mit dem Hilfesystem. Hierbei berichtet er vor allem von den Übergängen innerhalb der Suchthilfe.

salus kliniken Bad Nauheim: Wie sind Sie mit dem Hilfesystem in Kontakt gekommen?

Daniel: Mein erster Kontakt mit dem Hilfesystem erfolgte 2023 auf Druck meines Arbeitgebers. Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch noch nicht bereit und brach den Kontakt wieder ab. Durch meinen zunehmenden Konsum wuchs sowohl der innere als auch der äußere Leidensdruck erheblich. Nach dem Verlust meines Jobs und meiner Wohnung suchte ich im Februar 2024 aus Angst vor dem völligen Absturz erneut Hilfe bei Condrobs. Dort öffnete ich mich erstmals ehrlich und erklärte mich zu einer Behandlung bereit. Noch am selben Tag erhielt ich einen Termin zur Entgiftung im März, und trotz weiterer Rückfälle in der Zwischenzeit wurde gemeinsam mit mir der Therapieantrag vorbereitet.

salus kliniken Bad Nauheim: Wie haben Sie die Zusammenarbeit zwischen der ambulanten Suchthilfe und der stationären Behandlung (Entzug) erlebt?

Daniel: Bereits in der ersten Woche der Entgiftung setzte sich der soziale Dienst intensiv für mich ein. Er stellte den Kontakt zur ambulanten Suchtberatung her, forderte dort den Kostenantrag für die Langzeittherapie an und kümmerte sich um dessen Versand. Die Suchtberatung erkundigte sich während meines Aufenthalts regelmäßig nach meinem Befinden und bot bei Problemen mit der nahtlosen Aufnahme in die Therapie eine Übergangslösung im Wohnheim von Condrobs an, um Obdachlosigkeit zu vermeiden

salus klinken Bad Nauheim: Wie sind Sie auf die salus kliniken Bad Nauheim aufmerksam geworden?

Daniel: Ich wurde im Rahmen der Antragstellung bei der Suchtberatung gefragt, ob ich eine gemischte Therapieform bevorzuge. Daraufhin erhielt ich drei Klinikbroschüren, aus denen ich eine Einrichtung auswählen konnte. Da ich vorher keine Kenntnisse über Rehakliniken hatte, traf ich meine Entscheidung intuitiv. Die freundliche Ausstrahlung der Mitarbeitenden in der Broschüre der Salus Kliniken Friedrichsdorf sprach mich besonders an. So fiel meine Wahl auf diese Klinik.

salus kliniken Bad Nauheim: Wie haben Sie die Zusammenarbeit zwischen der ambulanten Suchthilfe bzw. der stationären Behandlung (Entzug) mit der salus klinik Bad Nauheim erlebt? Was war besonders hilfreich? Wo gab es Schwierigkeiten?

Daniel: Die Zusammenarbeit zwischen Entzug, ambulanter Suchthilfe und der Salus Klinik verlief insgesamt sehr gut. Der Sozialdienst im kbo Taufkirchen organisierte frühzeitig die Weiterbehandlung und ermöglichte mir dank guter Kontakte einen reservierten Aufnahmetermin in Friedrichsdorf [Aufnahme erfolgte noch in Friedrichsdorf, Rehabilitand ist in 2024 mit nach Bad Nauheim umgezogen] - trotz zunächst fehlender Kostenzusage. Besonders hilfreich waren die enge Abstimmung und die Möglichkeit eines Nahtlosverfahrens. Die kurzfristige Kostenzusage stellte zwar eine Herausforderung dar, wurde jedoch von der Klinik flexibel aufgefangen. Ein frühzeitiger telefonischer Kontakt mit meiner Bezugstherapeutin erleichterte zusätzlich den Übergang.

salus kliniken Bad Nauheim: Können Sie den Übergang von der stationären Rehabilitation (salus klinik Bad Nauheim) in die Adaption (salus kliniken Bad Nauheim) beschreiben? Was war besonders hilfreich? Wo gab es Schwierigkeiten? Welche Verbesserungspotentiale sehen Sie?

Daniel: Den Übergang in die Adaption empfand ich als besonders gelungen, da mir das Umfeld bereits vertraut war und früh Kontakt zur Bezugsgruppe und meiner Therapeutin bestand. Die Planung wurde jedoch durch unklare Zuständigkeiten und die späte Kostenklärung erschwert. Besonders hilfreich war die Möglichkeit, den Übergang aktiv mitzugestalten, z. B. durch frühzeitige Bewerbung um betreutes Wohnen und Praktikum. Die Verlängerung meiner Therapiezeit überbrückte die Wartezeit sinnvoll. Verbesserungspotenzial sehe ich in einer früheren und transparenteren Kostenregelung.

salus kliniken Bad Nauheim: Können Sie uns den Übergang von der salus klinik Bad Nauheim in das Betreute Wohnen beschreiben? Was war hier für Sie unterstützend?

Daniel: Der Übergang ins Betreute Wohnen der JJ Bad Homburg verlief reibungslos und gut vorbereitet. Dank frühzeitiger Zusage konnte ich sicher planen und fühlte mich erstmals wirklich abgesichert. Die enge Zusammenarbeit zwischen meiner Therapeutin Frau Hohenleitner und der Einrichtung ermöglichte eine rechtzeitige Antragstellung beim Jobcenter und Klärung offener Fragen. Auch der durch die Klinik organisierte Transfer sowie eine Heimfahrt zur Abholung meiner Sachen trugen zu einem entspannten Übergang bei. Im Betreuten Wohnen wurde ich herzlich aufgenommen und fühle mich bis heute sehr wohl.

salus kliniken Bad Nauheim: Wie sind Sie mit der Selbsthilfe-Gruppe, die Sie heute regelmäßig besuchen in Kontakt gekommen?

Daniel: Während der Entwöhnung lernte ich verschiedene Selbsthilfeverbände über Klinikvorstellungen kennen und besuchte mehrere Gruppen in der Umgebung. Besonders angesprochen fühlte ich mich bei den Guttemplern in Bad Homburg, die ich seit Juli 2024 wöchentlich besuche. Die Gruppe bietet mir Stabilität, soziale Anbindung und Unterstützung auf meinem abstinenten Weg. Zusätzlich nehme ich am Bildungsangebot teil und engagiere mich inzwischen selbst bei Klinikvorstellungen. Die Selbsthilfe ist ein fester und wertvoller Bestandteil meines Lebens geworden.

salus kliniken Bad Nauheim: Nehmen Sie zusätzlich das Angebot einer Nachsorge Gruppe in Anspruch?

Daniel: Ein Nachsorgeantrag wurde während der Therapie gestellt, jedoch von der Krankenkasse abgelehnt, da diese aufgrund verwaltungsrechtlicher Versäumnisse aus meiner Vergangenheit ihre Zuständigkeit verneinte. Seitdem ist aufgrund der komplexen Sachlage unklar, welche Krankenversicherung tatsächlich für mich zuständig ist. Trotz dieser offenen Situation bin ich weiterhin gut durch das Betreute Wohnen und meine Selbsthilfegruppe angebunden. Gemeinsam mit meiner Betreuerin und einer Anwältin bemühe ich mich um Klärung. Die Suchtberatungsstelle hat mir bei weiterem Bedarf Unterstützung zugesichert.

salus kliniken Bad Nauheim: Was möchten Sie abschließend zur Schnittstellenarbeit in der Suchthilfe sagen?

Daniel: Abschließend bin ich sehr zufrieden mit der Schnittstellenarbeit in der Suchthilfe und dankbar für die umfassende Unterstützung. Auch wenn es zwischen den Behandlungsphasen vereinzelt Unsicherheiten wegen offener Kostenfragen gab, wurde mir stets aufgezeigt, dass es alternative Lösungen gibt. Das Engagement aller Beteiligten war durchweg hoch und hat mir viel Sicherheit gegeben. Besonders wertvoll war die gute Kommunikation zwischen den Einrichtungen. Dafür bin ich sehr dankbar.

salus kliniken Bad Nauheim: Herzlichen Dank und alles Gute für Sie. Wir freuen uns über Ihr Engagement und die Zusammenarbeit im Rahmen Ihrer Tätigkeit in der Selbsthilfe.

 

Adresse

salus kliniken Bad Nauheim
Schwalheimer Str. 81
61231 Bad Nauheim

Tel. 06032 / 9917–0
Fax: 06032 / 9917-8829
E-Mail: mail@salus-bad-nauheim.de

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