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Veröffentlichungen von ehemaligen Patienten der Klinik und deren Angehörigen

Hill, M. "... der den Teufel weckt"

Hill, M.  "... der den Teufel weckt". Projekte Verlag Cornelius, Halle 2012,
ISBN 3-9548615-0-X

Die mit mehreren sozialkritischen Romanen rund um den Spreewald bekannt gewordene Autorin Maxi Hill hat eine Erzählung über unser Präventionsprogramm „Lieber schlau als blau“ in einer brandenburgischen Provinzstadt vorgelegt. Das Buch handelt von dem erforderlichen Mut und Engagement, Jugendliche bei ihrem Weg in das Erwachsensein authentisch zu begleiten. Eindrucksvoll beschreibt es den schwierigen Balanceakt von Eltern und Lehrer zwischen Vertrauen in die Selbstverantwortlichkeit von Jugendlichen einerseits und der erforderlichen Vorsicht und Festigkeit gegenüber alterstypischer Unvernunft und Impulsivität andererseits.

Marten S. "Auf der Suche nach mir"

Marten, S. "Auf der Suche nach mir", Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2012,
ISBN 978-3-86265-116-0

"Alles, was ich bin, bin nicht ich. Ich musste lernen, nicht ich zu sein. Es ist ein fremdes Leben, das ich lebe. Ich möchte gerne wissen, wer ich war, wer ich bin und wer ich unter anderen Bedingungen geworden wäre."

Eine unbekannte Kindheit durfte Stefanie Marten nie erleben. Im Alter von sieben bis 16 Jahren wird sie von ihrem tyrannischen Stiefvater missbraucht - und ihre Mutter schaut weg. Als sie sich schließlich einem ihrer Brüder anvertraut, kommt es zu einem schrecklichen Streit, bei dem die Brüder den Stiefvater in Notwehr erschlagen.
Die Familie zerbricht und die junge Frau baut sich fern der Heimat ein neues Leben auf. Doch immer wieder muss sie schmerzlich erkennen, dass sie ihre Erlebnisse nicht vergessen kann. Erst Jahre später, als ihre Mutter einen Schlaganfall erleidet, beschließt Stefanie Marten, zu ihr zu fahren und Antworten einzufordern. Diese Reise ist zugleich eine Reise in ihre Vergangenheit.
Stefanie Marten gewährt in ihrem Buch beklemmende Einblicke in ihre Kindheit und erzählt mit eindringlicher Klarheit, wie sie ihres eigenen Ichs beraubt wurde. "Auf der Suche nach mir" ist die aufwühlende Geschichte über eine gestohlene Kindheit und das berührende Buch einer Frau, die auf der Suche nach ihrer Indentität ist.

Böttcher, P. "Trocken, und nicht verdurstet"

Böttcher, P. "Trocken, und nicht verdurstet", edition Winterwork, Grimma 2010,
ISBN 9-783-942150-52-1

Frank Binder ist seit dreizehn Jahren trocken. Als er damals eine Therapie der Entwöhnung in einer Suchtklinik beendete, stand er auf ebenso unsicheren Füßen wie andere seiner Schicksalsgefährten. Alkoholfrei leben, geht das überhaupt? Kann man mit Saft zu Silvester anstoßen? Es gab Momente, in denen diese Vorstellung als Fiktion und Hirngespinst erschien. Zumal sich trockene Trinker in einer Gesellschaft durchzusetzen haben, die fast jedem Umgang mit Alkohol das Wort redet, das Trinken großzügig toleriert, Alkoholiker aber ausgrenzt oder gar verachtet.

Ist es ein spektakuläres Ereignis oder etwa ein Skandal, wenn der Chef einer Suchtklinik selbst süchtig ist? Kann man einen trockenen Trinker eine Fluglizenz erteilen und ihn mit einer Cessna allein in die Lüfte aufsteigen lassen? Den einen erscheint das unfassbar, für andere ist das normal, weil Abhängige normale Menschen bleiben.

Bei Binder wie bei anderen Betroffenen blieb die stille Hoffnung, dass Suchtforscher eine Wunderpille gegen die Versuchung Alkohol oder als Bremse für maßvolles Trinken erfinden mögen. Irrtum. Würmer, Fruchtfliegen und Mäuse sind für die Forschung bevorzugte Versuchsobjekte. Bisher sind keine epochalen Ergebnisse zu verzeichnen. Menschen sind halt keine Würmer. Also bleibt die Verantwortung kompetenten Therapeuten bei der Behandlung der Sucht überlassen.

Das Buch soll alles andere als ein Ratgeber sein. Es soll Verständnis für diese andere Krankheit fördern. Es soll Abhängige zum Nachdenken anregen und Mut machen. In den authentischen Geschichten finden sich zumindest Markierungen, eigene Pfade in die Abstinenz zu finden.

Kuhlmann, A. "Wenn der Partner suchtkrank ist ..."

Anke Kuhlmann, "Wenn der Partner suchtkrank ist ...", Erfahrungen einer schwierigen Ehe, Frieling & Partner GmbH Berlin, 2002,
ISBN 3-8280-1768-1


Die Silvesternacht gibt Linda den Anstoß zu einem kritischen Rückblick auf die letzten Jahre. Dass ihr Mann Marc suchtkrank ist, wusste sie, hatte jedoch stets gehofft, ihre harmonische Beziehung könnte seinen Drang nach Alkohol verdrängen. Lange geht es auch gut, doch dann wird Marc rückfällig. Trotz seiner Abwehr hat ihn die teuflische Sucht wieder im Griff.

Schließlich hilft eine psychotherapeutische Betreuung beiden Partnern, bewusst mit der Krankheit und ihren Risiken umzugehen.Anke Kuhlmann berichtet freimütig vom langen Weg zur Gesundung ihrer Protagonisten, von Zwiespalt, Enttäuschungen und Hoffnung. Die Liebe vermittelt den beiden Suchenden die erforderliche Kraft, das Leben positiv anzunehmen.

Die Autorin, Jahrgang 62, arbeitet als Lehrerin an einer Förderschule für geistig Behinderte. Mit ihrem Buch möchte sie auf die Probleme aufmerksam machen, die Angehörige von Suchtkranken zu bewältigen haben - in der Partnerschaft, aber auch in der durch Vorurteile belasteten Gesellschaft.

Böttcher, P. "Trockenzeit"

Peter Böttcher, "Trockenzeit" - Die stillen Siege eines Trinkers, Verlag Books on Demand, Norderstedt, Neuauflage 2009,
ISBN 978-3-8370-2114-1


Frank Binder liegt in der "Klapperbox" eines Krankenhauses. In diesem, von Patienten so getauften Zimmer, wird dem Körper der Süchtigen der Alkohol entzogen. Das sind in der Regel qualvolle Tage. Jahrelang hat sich Binder, Hauptfigur in "Trockenzeit", vehement dagegen gewehrt, abhängig geworden zu sein.

Aber woran erkennt man den Trinker? Dem fatalen Trugschluss, es sei der Herumlungernde am Bahnhof, der Besinnungslose auf dem Oktoberfest oder der Grölende am Ballermann, unterliegt nicht nur Binder. Der Autor versucht, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Feinsinnige Beobachtungen und ironische Untertöne in seinen Geschichten beantworten sie wohl einprägsamer als ein klinisches Lehrbuch.Der Leser mag erschrecken und heftig widersprechen, wenn Peter Böttcher aus eigenem Erleben Fachleuten zustimmt: Wir leben in einer ohnehin gestörten Trinkkultur.

In einer Gesellschaft, die nur so strotzt von unsinnigen Normen, wie man sich zu verhalten hat, gibt es keine klaren Regeln im Umgang mit Alkohol. Das ist das Wertvolle an der Lektüre: Sie provoziert und unterhält. Sie regt an zum Nachdenken über ein Thema, welches gern vermieden wird.

Giehm, J. "Hurra, wir sind trocken"

Joachim Giehm, "Hurra, wir sind trocken" - 15 Geschichten rund um den Alkohol, August von Goethe Literaturverlag AG, Frankfurt am Main 2006,
ISBN 3-86548-639-8


Eine Artistin gerät in die Fänge des Alkohols. Ein Opernsänger geht am Alkohol zugrunde. Eine Therapeutin verliebt sich in einen Patienten... Vielfältig ist das Spektrum von Menschen und ihrem sozialen Umfeld, die sich mit ihren Geschichten auf spannende und unterhaltsame Weise zu Wort melden.

Joachim Giehm, Jahrgang 1947, in Greifswald geboren, hat Theaterwissenschaften studiert und ein Arbeitsleben lang als Dramaturg an verschiedenen Theatern gearbeitet. Als das Theater ihm nicht mehr genügte, hat er begonnen, erlebte und erdachte Geschichten aufzuschreiben.

Kempfer, M. "Die Prinzessin mit den Sternenaugen"

Manfred Kempfer, "Die Prinzessin mit den Sternenaugen" - veröffentlicht in Stefanie Schöllhorn (Hrsg.) "Das große Vorlesebuch - Erzählst du mir eine Geschichte?", August von Goethe Literaturverlag AG, Frankfurt am Main, 2008,
ISBN 978-3-8372-0303-5, ISBN 978-1-84698-714-4

Wolna, A. "An der Liebe kommt keiner vorbei"

Andreas Wolna, "An der Liebe kommt keiner vorbei" - Gedichte und Gedanken, Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2009,
ISBN 978-3-8301-1218-1


"Davon habe ich als Kind manchmal geträumt: Ich wollte schreiben können. Mein Gedanke war, meiner Schule zu einem weiteren bekannten Namen zu verhelfen. Bis zur fünften Klasse, und auch später. Mein bester Aufsatz war eine Bewertung der Harzreise von Heinrich Heine; zudem konnte ich die Eigenheiten eines Wellensittichs beschreiben, der, altersgeschwächt, in einem Teich sein grausames Ende fand. Heute sind es andere Emotionen, die mich dazu veranlasst haben, wieder zu schreiben - auch traurige und verletzende Anlässe.