facebook icon-events icon-facebook icon-jobs icon-level-up icon-logo-global icon-menu-hamburger icon-news icon-raute

Wie gestaltet sich die Therapie

Als eine besondere Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung gilt die vertrauensvolle Beziehung zwischen Rehabilitand und Therapeut. 

In einer freundlichen und wohlwollenden Atmosphäre bilden beide eine Art „Therapieallianz“, in der die erwünschten Lösungen für die eigene Problematik erarbeitet werden sollen. Im ersten Schritt sind die Rehabilitanden gefragt, die persönlichen Schwierigkeiten präzise zu beschreiben. Im Rahmen einer Problem- und Verhaltensanalyse werden ungünstige Glaubenssätze, überfordernde Emotionen und körperlichen Empfindungen sowie störende Verhaltensweisen herausgearbeitet. Die Suche nach Lösungen setzt voraus, dass die Betroffenen ein Problem im eigenen Verhalten erkennen und die Notwendigkeit zur Änderung einsehen. Fern von jeglichem sozialen und moralischen Druck prüfen Rehabilitanden mit Unterstützung ihrer Therapeuten individuell passende Bewältigungsmöglichkeiten für die eigene Problematik. Dabei werden persönliche Stärken und Ressourcen miteinbezogen. Besonders viel Wert wird auf den handelnden Aspekt zur Übung einer zufriedenstellenden Alltagsbewältigung und Lebensführung gelegt. Die (Wieder-)Herstellung günstiger sozialen, beruflichen sowie familiären und partnerschaftlichen Lebensbedingungen ist dabei von großer Bedeutung. Erwartet wird nur die Bereitschaft der Betroffenen zur aktiven Beteiligung; erwünscht ist ein wenig Mut, auch Ungewohntes auszuprobieren und sich mitmenschlichen Begegnungen zu öffnen.

Wichtige Behandlungselemente im Überblick

Vor dem HIntergrund der oben erläuterten Therapiegestaltung gilt die Einzeltherapie als der Ausgang für die Entwicklung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Dabei werden Probleme erörtert, Lösungswege gesucht und individuelle Maßnahmen durchgeführt werden.


 

Der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen und die Entfaltung eigener Möglichkeiten in der Gruppe stehen im Mittelpunkt der Gruppentherapie. Das Gefühl, nicht alleine zu sein und die Anteilnahme von Mitrehabilitanden ist für viele eine heilsame Erfahrung. Als zusätzlichen Therapiebaustein bieten wir indikative Gruppen an, in denen unsere Rehabilitanden dabei unterstützt werden, spezielle Probleme zu bewältigen oder bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln.  


 

Lange Zeit galt „die Sucht als Ursache aller Probleme – mit der Bewältigung der Sucht regelt sich auch alles andere!“. In Anlehnung an die häufigsten Risikosituationen für Konsum und Rückfälle werden neben der Bezugsgruppe als „Herzstück“ der Entwöhnungsbehandlung, auch spezifische Indikativgruppen zur Intensivierung der Behandlung von Begleitstörung angeboten.

Folgende Indikativgruppen werden u.a. in unserer Klinik angeboten:

  • Depressionsbewältigung
  • Emotionale Turbulenzen
  • Bewältigung spezifischer Ängste
  • Ärger, Streit & Ungeduld / Konfliktmanagement
  • Selbstsicherheitstraining
  • Arbeitsleben
  • Lebensbalance
  • Genusstraining

 

Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus, hebt die Stimmung und verbessert das Körpergefühl. Im Rahmen der Sport- und Bewegungstherapie stehen Ihnen eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote wie bspw. Medizinische Trainingstherapie, Biken oder Tai-Chi zur Verfügung. Nach einem individuellen Beratungsgespräch (und Fitness-Check) bei einem unserer Sportthera­peuten er­halten Sie einen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Therapieplan. Durch gezielte Übungen lernen Sie Ihren Körper neu kennen, verbessern Ihre körperliche Fitness, erlernen neue Bewegungsmuster, können sich besser entspannen und verstehen, wie Sie selbst Einfluss auf Ihr Wohlbefinden und Ihre körperlichen Reaktionen nehmen können.   


 

Der Schwerpunkt unserer ergotherapeutischen Arbeit liegt in der Wiederherstellung bzw. der Verbesserung Ihrer Handlungsfähigkeit im Alltags- und/oder Berufsleben. Zu Beginn Ihrer Rehabilitation wird Ihr aktueller Status erfasst und Ihre Zielsetzung besprochen. Darauf basierend werden die für Sie erforderlichen Therapien, wie bspw. kreatives Gestalten, Haushaltstraining, Gedächtnis- oder Arbeitstraining, ausgewählt. Therapieunterstützend können Sie den Umgang mit verschiedenen Werkstoffen, wie Holz, Farbe, Ton oder Textilien erlernen und diese Aktivitäten in Ihrer Freizeit oder im Rahmen spezieller Therapieangebote fortsetzen. 


 

Rehabilitanden mit berufsbezogenen Frage- und Problemstellungen können diese im Rahmen der arbeitsorientierten Ergo­therapie unter Anleitung bearbeiten. Zusätzlich zu den speziellen Gruppenangeboten verfügt unsere Klinik über mehrere praxisnah eingerichtete Arbeitsplätze in den Bereichen Handwerk, Büro und Dienstleistungen. Gemeinsam mit Ergothera­peuten planen Sie den mehrtägigen Einsatz und lernen dabei Ihre Stärken sowie Entwicklungs­bereiche kennen.


 

Sie müssen weder künst­lerisch noch musikalisch begabt sein, um an diesen Therapieverfahren teilnehmen zu können. Gerade, wenn Sie ein „verkopfter“ Mensch sind können unsere nonverbalen Angebote Sie dabei unterstützen, einen besseren Zugang und Umgang zu und mit Ihren Emotionen zu finden und in Form von Kunst oder Musik zum Ausdruck zu bringen, was Ihnen mit Worten nicht gelingt. 


 

Eine bestehende Arbeitslosigkeit stellt einen erheblichen Risikofaktor für eine Sucht- oder Rückfallgefährdung dar. Wiederum können Suchterkrankungen zur Arbeitslosigkeit führen. Betroffene finden sich häufig in einem sich bedingenden Kreislauf wieder. Damit es gar nicht erst soweit kommt bzw. Sie einen Weg aus dem Kreislauf finden, werden im Rahmen der Rehabilitation auch beruf­liche Problemstellungen und andere soziale Fragen mit einem Bezugstherapeuten sowie einem Sozialpädagogen thematisiert. Während Ihres Aufenthaltes erhalten Sie notwendige Informationen und praktische Hilfestellungen. Wir entwickeln mit Ihnen individuelle Lösungsmöglichkeiten und legen gemeinsam die erforderlichen Maßnahmen fest. So kann es bspw. für arbeitslose Rehabili­tanden sinnvoll sein, die Therapie in unserer Adaption fortzuführen. Dort können Arbeitserprobungs­maßnahmen, Arbeits- und Wohnungssuche sowie die gesamte psychosoziale Stabilisierung noch intensiver vorangetrieben werden. Bei Menschen mit vorhandenem Arbeitsplatz haben sich Erprobungsheimfahrten bewährt, um am Arbeitsplatz eine ein- bis mehrtägige Arbeitserprobung durchzuführen.


Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung ist das Fundament für Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Daher bieten wir unseren Rehabilitanden Ernährungsberatungen in Einzel- und Gruppengesprächen sowie Vorträgen oder Aktionstagen an. Die Theorie steht nicht allein im Fokus, sondern auch die praktische Umsetzung des Erlernten in unserer Lehrküche. Offene Sprechstunden für spontane Fragen, Fragen rund ums Buffet oder für Kurzentschlossene werden zusätzlich angeboten.


 

Bei der Lichttherapie handelt es sich um ein wissenschaftlich belegtes Verfahren, das unterstützend zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden kann. Dabei wird der Körper einem Sonnenlicht ähnlichem Kunstlicht ausgesetzt, das die Ausschüttung von Serotonin, unser Glückshormon, anregt. 


 

Entspannungsmethoden können dabei helfen, Stress zu reduzieren und die Behandlung von psychischen und körperlichen Erkrankungen unterstützen. Wir bieten in unserer Klinik verschiedene Entspannungsverfahren an, die Sie unter fachkundiger Anleitung erlernen und später selbstständig durchführen können. 
Unsere spezielle Massageliege erlaubt eine Kombination aus Wärmetherapie und Massage mit Hilfe von Wasserstrahlen. Die sog. Unterwasserdruck-strahlmassage kann unterstützend zur Entspannung des Muskelgewebes eingesetzt werden und zur Schmerzlinderung beitragen.


 

Stress, Hektik, Überreizung und die Schnelllebigkeit unserer Konsum­gesellschaft sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Achtsamkeit soll uns dabei helfen, auch in diesen Situationen durch die gezielte Anwendung erlernter Techniken und Übungen den Moment bewusst wahrzunehmen, sich auf ihn einzulassen, ihn nicht zu bewerten und die Aufmerksamkeit weg von den äußeren Reizen auf sein Inneres zu lenken. Eine achtsame Lebensweise hat nachweislich eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden, unsere mentale Gesundheit und hilft Stress zu reduzieren. Während Ihres Aufenthaltes können Sie von Angeboten wie Meditation, Thai-Chi, Qi-Gong und, in Kooperation mit Bad Nauheim, „Waldbaden“ profitieren.


 

Nicht nur Betroffene selbst, sondern auch nahe Bezugspersonen leiden häufig unter der Abhängigkeitserkrankung. Im Verlauf der Krankheit richten viele Angehörige ihr Leben nach der erkrankten Person aus und stellen ihre eignen Interessen zunehmend zurück. Umso wichtiger ist es, dass eine ganzheitliche Therapie nicht nur auf den Erkrankten ausgerichtet ist, sondern auch die Angehörigen mit einbe­zieht, sofern dies von dem Rehabilitanden gewünscht ist. An unseren Seminaren können Ehe- und Lebenspartner oder andere nahe Bezugspersonen teilnehmen. Ziel ist es, sich mit gleichermaßen betroffenen Angehörigen auszutauschen, mehr über die Erkrankung zu lernen und Strategien zu entwickeln, um besser mit der Situation umgehen zu können. Weitere familienthe­ra­peutische Maßnahmen können im Einzelfall zu­­sät­z­­­­­­lich oder stattdessen vereinbart werden.

Wenn Sie mehr hierzu lesen möchten:


 

Die Reintegration an den bestehenden Arbeitsplatz ist zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Rehabilitation. Dies ge­lingt am besten, wenn Vertreter des Betriebes frühzeitig in den Prozess mit eingebunden und informiert werden. Unsere Betriebsseminare richten sich im speziellen an berufstätige Rehabilitanden und deren Betriebsangehörige. Die Teilnahme ist freiwillig, jedoch empfehlens­wert. Sie dienen dazu, die Rückkehr an den Arbeitsplatz bestmöglich vorzubereiten und beiderseitige Sorgen, Unsicherheiten sowie individuelle Fragestellungen moderiert durch den Bezugstherapeuten in einem geschützten Rahmen zu besprechen. 

Wenn Sie mehr hierzu lesen und einen kurzen Film anschauen möchten.


 

Viele Rehabilitanden sehen der Entlassung mit großer Sorge entgegen und konfrontieren sich mit Fragen wie „Was passiert, wenn ich rückfällig werde?“, „An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche?“ oder „Wie wird mein Leben nach der Entwöhnungsbehandlung aussehen?“. Unser Ziel ist es, Ihnen Ihre Ängste zu nehmen und Sie bestmöglich auf die Zeit nach der Rehabilitation vorzubereiten. Bereits während Ihres Aufenthaltes erhalten Sie umfassende Informationen über Möglichkeiten der Nachsorge in Beratungsstellen, Fachambulanzen und verschiedenen Selbsthilfegruppen. Wir unterstützen Sie dabei, die erforderlichen Kontakte zu Arbeitsämtern, Reha-Beratern und weiteren Behörden zu knüpfen, besprechen mit Ihnen die nächsten Schritte und bringen die Dinge gemeinsam auf den Weg. Zusätzlich haben Sie während der Entwöhnungsbehandlung die Möglichkeit, im Rahmen von geplante Heimfahrten Ihre Rückkehr in der Familie, bei Freunden oder dem Arbeitge­ber vorzubereiten und die neugewonnenen Erkenntnisse sowie Erfahrungen in Ihrer gewohnten Umgebung zu „erproben“.



 

Suchterkrankungen verursachen oft erhebliche körperliche Folgeschäden:
Ein langjähriger Alkoholkonsum kann z.B. verschiedene Organfunktionen (Leber, Nervensystem, Verdauung, Stoffwechsel) beeinträchtigen. Im Rahmen der Suchtrehabilitation ist es die Aufgabe unseres Ärzteteams hier notwendige Abklärungen selbst durchzuführen bzw. einzuleiten um eine Behandlung zu ermöglichen. Psychische Erkrankungen (Depressionen, Angst-störungen, Psychosen) können sowohl Folge, als auch Ursache eines erhöhten Suchtmittelgebrauchs sein, der letztlich zur Abhängigkeit führt. Zusammen mit den Rehabilitanden besprechen unsere Fachärzte geeignete, ggf. auch medikamentöse, Behandlungsstrategien. Vorhandene Medikationen werden auf Eignung, Nebenwirkungen und Wirksamkeit überprüft.

Unser ärztliches Handeln orientiert sich grundsätzlich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien.