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Behandlungsformen und -dauer

Die Behandlungsform und dessen Dauer hängen von der Stärke und Ausprägung der Abhängigkeitserkrankung ab, die sich an der persönlichen Verfassung und der sozialen Lebenssituation orientiert. Hierzu zählen Problembewusstsein, Abstinenzentscheidung, -bereitschaft und -fähigkeit sowie der körperliche Zustand einerseits und die berufliche, familiäre, wohnliche, finanzielle und rechtliche Situation anderseits.

Unsere Behandlungsformen im Überblick

Für eine Entwöhnungsbehandlung bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit werden als Behandlungsdauer in der Regel 13-15 Wochen bewilligt, bei Drogenabhängigkeit 24 Wochen und bei Verhaltenssüchten 10 Wochen.

Hierzu siehe „Behandlungsangebot - Abhängigkeitserkrankungen


 

Behandlungszeit 8-10 Wochen.

Das Kurzzeit-Konzept ist ausschließlich für Alkohol- und Medikamentenabhängige geeignet, sofern eine ausreichende Abstinenzerfahrung vorhanden ist. Weitere Voraussetzung hierfür sind:

  • dauerhafter Arbeitsplatz oder aktueller Arbeitsplatzverlust ohne Reintegrationsprobleme; bei Nichterwerbspersonen: ein stabiler, unterstützender familiärer Rahmen,
  • keine schweren Folge- oder Begleitkrankheiten. Die Schwere der körperlichen Erkrankung bemisst sich daran, ob eine aktive Teilnahme am Therapieprogramm von Anfang an möglich ist und ob die Erwerbsfähigkeit innerhalb von 8 Wochen wieder voll herstellbar sein wird,
  • gute soziale Einbindung,
  • übernimmt eine Fachambulanz oder Suchtberatungsstelle am Heimatort die weitere ambulante Therapie, so muss eine sorgfältige und ausführliche Übergabe an der Schnittstelle von stationärer zu ambulanter Therapie gemeinsam durchgeführt werden. 

     

Eine 8-wöchige stationäre Behandlung gefolgt von einer anschließenden ambulanten Stabilisierungsphase. In einer hierfür zugelassenen ambulanten Einrichtung, deren räumliche Nähe zum Wohnort der Rehabilitanden im Vorfeld sichergestellt werden muss. Eine Kombinationsbehandlung kommt in folgenden Fällen in Frage:

  • Sozial (beruflich, partnerschaftlich, familiär) intakte Lebensführung
  • Eine rein ambulante Therapie ist deshalb nicht indiziert, weil mit deren Mitteln keine ausreichend sichere Abstinenzstabilität erreicht werden kann. Dieses Kriterium ist vor allem für Rehabilitanden vorrangiger Bedeutung, die an sicherheitsrelevanten Arbeitsplätzen tätig sind, denn während einer ambulanten Rehabilitation verbleibt man im üblichen Alltagsgeschäft. Auf der anderen Seite muss die Erfolgsprognose so günstig sein, dass ein Ausstieg aus dem gewohnten Lebensumfeld und eine begleitende Gesundheitsförderung von ca. acht Wochen genügen, um die Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen oder zumindest so weit zu sichern, dass eine anschließende ambulante Rehabilitation zur Stabilisierung ausreicht.

     

Eine Auffangbehandlung ist bei kurzdauernden oder zu befürchtenden Rückfällen, trotz einer vorausgegangenen stationären Behandlung, zu empfehlen.


 

Die Adaptionsbehandlung schließt sich nahtlos an eine stationäre Entwöhnungsbehandlung an und ist geeignet für Rehabiltianden, deren soziale und berufliche Lebenssituation, nach erfolgreich abgeschlossener Therapie, noch zu klären gilt.
Im Rahmen von externen Belastungserprobungen bei regionalen Arbeitsgebern können sich (langzeit-)arbeitslose Rehabilitanden in der eigenen Leistungs- und Belastungsfähigkeit erproben und stabilisieren. Ziel ist das Wiedererlangen einer geregelten abstinenzstärkenden Tagesstruktur durch das Finden einer Arbeitsstelle, Ausbildungsplatz etc.
Ein selbstbestimmtes Leben, welches auch die Klärung der zukünftigen Wohnform sowie die sinnvolle Freizeitgestaltung im Blick hat, bildet den Schwerpunkt in dieser stationären Behandlungsphase.


 

Die salus kliniken Bad Nauheim betreiben in einer Außenstelle in Friedrichsdorf eine Fachambulanz. Sie ist Anlaufstelle für Menschen aus der Region, die unter einer Abhängigkeitserkrankung leiden. Die Fachambulanz bietet sowohl Beratung (u.a. Vermittlung in Rehabilitation) an, als auch ambulante berufsbegleitende Entwöhnung. Diese kann als eigenständige Behandlung nach Entgiftung erfolgen oder in Verbindung mit einer vorangegangenen stationären Therapie.
Zudem finden in der Fachambulanz Nachsorge­gruppen nach Entwöhnung (Suchtnachsorge) und nach psychosomatischer Rehabilitation (Psy-RENA) statt.

Die Ambulante Rehabilitation Sucht wendet sich an alkohol- und/oder drogenabhängige Personen ab 18 Jahren sowie an Personen mit Glücksspielsucht. In der Regel beträgt die Therapiedauer ein Jahr bei 2-3 therapeutischen Einheiten pro Woche.


 

Bei allen o.g. Behandlungsformen kann auch aus der Entgiftungsklinik direkt eine Nahtlosbehandlung in unsere Klinik beantragt werden. 
Die passende Behandlungsform kann mit einer Suchtberatungsstelle abgestimmt werden; auch die salus kliniken Bad Nauheim können diesbezüglich behilflich sein.

Unsere spezifischen Therapiegruppen

Zur Spezifizierung des Behandlungsangebots im Rahmen der Entwöhnung bieten wir Therapien in homogenen Gruppen an. Aufgrund der Ähnlichkeit der Thematik soll eine stärkere Gruppenzugehörigkeit begünstigt werden. Entsprechend sollen die Offenheit, das Vertrauen und die Sicherheit, eigene Anliegen verständnisvoll behandelt werden, gefördert werden. Dadurch soll den Betroffenen erleichtert werden, sich im Rahmen solcher Bezugsgruppen mit ihrer besonderen Lebenssituation und ihren speziellen - persönlichen und sozialen – Problembereichen auseinanderzusetzen.

Der hohe Anteil von Frauen (bis 48%) prägt das Bild unserer Klinik. Dies ermöglicht es uns, eine spezifische Therapiegruppe für Frauen anzubieten. Diese "Frauen-Ecke" bietet einen guten Rahmen zur Behandlung von frauenspezifischen Themen. In dieser Bezugsgruppe „Frauen“ sollen sich die Rehabilitandinnen aber nicht nur mit spezifisch weiblichen Themen und dem Selbstbild als Frau im engen Sinne auseinandersetzen, sondern auch mit Themen wie „die Frau als Partnerin, Mutter, Kollegin im Berufsleben“; wie gestaltet sie ihren Alltag u.ä.. Mit der Entwicklung einer besseren Selbstakzeptanz und -zufriedenheit sowie eines ausgewogenen Lebensstils soll eine stabile Grundlage für die Aufrechterhaltung der Abstinenz erarbeitet werden. Die Lage der Klinik und das Therapiekonzept unterstützen eine realitätsnahe Behandlung mit Heimfahrten und Einbeziehung der Angehörigen.


 

Schätzungsweise 400.000 ältere Menschen in Deutschland haben ein Alkohol- oder Medikamentenproblem. Als Gründe dafür gelten verminderte soziale Interaktionen infolge der Berentung, Verwitwung oder der immer kleiner werdenden Familienkreis, wodurch die Wahrscheinlichkeit zur Aufdeckung der Problematik verringert wird. Deshalb liegt der Fokus des spezifischen Behandlungsangebots zur Entwicklung einer Abstinenzfähigkeit auf Problemen, die sich aus dem Ende der Berufstätigkeit, dem Älterwerden und den damit verbundenen Veränderungen in den sozialen Beziehungen sowie der Lebensgestaltung ergeben. Zentrale Themen sind dabei die Tagesstrukturierung, die Auseinandersetzung mit nachlassender Leistungsfähigkeit, mit chronischen Erkrankungen und Schmerzen sowie die Erarbeitung weiterer Ziele im Leben.


 

Das Programm für Betroffene, die nach einer Entwöhnungs­behandlung wieder rückfällig geworden sind und die für die Bewältigung ihrer Abhängigkeits­probleme eine therapeutische Unterstützung benötigen.

Gemeinsam mit den Betroffenen werden die Hintergründe des Rückfall­geschehens mit dem speziellen Behandlungs­team der salus klinik für "Therapie­wiederholer" erarbeitet und entsprechende Bewältigungsstrategien entwickelt und eingeübt. Die Leitfrage dabei ist: Unter welchen (psychischen wie sozialen oder sonstigen) Umständen fällt es der Person besonders schwer, dem Verlangen nach Alkohol oder Medikamenten zu widerstehen und - im Gegensatz dazu – unter welchen Bedingungen hat die Person keine Schwierigkeiten, darauf zu verzichten. Dieses Setting ermöglicht ein Vorgehen zur Rückfallbehandlung, das auf den bereits vorhandenen Therapie- und Abstinenzerfahrungen aufbaut und die Einübung suchtspezifischer Strategien zur Bewältigung von individuellen Hochrisikosituationen zum Ziel hat. Die Entwöhnungsbehandlung für Therapiewiederholer dauert in der Regel 8-10 Wochen. Sie unterliegt den gleichen Beantragungsverfahren wie die reguläre Entwöhnungsbehandlung.