Posttraumatische Belastungsstörung
Posttraumatische Belastungsstörungen sind normale menschliche Reaktionen auf außergewöhnlich belastende einzelne oder wiederholte Ereignisse (z.B. sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, andere Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen).
Entscheidender Stressor ist die subjektive Wahrnehmung von Bedrohung mit intensiven Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen sowie erlebtem Kontrollverlust. Die Auswirkungen zeigen sich auf körperlicher, gedanklicher und emotionaler Ebene und können u.a. durch folgende Symptome erheblich belasten:
- wiederholtes Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen oder in Träumen,
- andauerndes Gefühl von Betäubtheit und emotionaler Stumpfheit,
- Gleichgültigkeit gegenüber Anderen, Teilnahmslosigkeit,
- ständiges Auf-der-Hut-Sein, Schreckhaftigkeit,
- Angst, Depression, Selbstmordgedanken.
Um diese und andere Beschwerden mehr zu lindern, werden häufig Substanzen mit Suchtpotential konsumiert, bis hin zur Entstehung einer Abhängigkeit.
Alle therapeutischen Vorgehensweisen sind darauf gerichtet, die gravierenden und belastenden, manchmal über Jahre bestehenden Symptome zu reduzieren und mittelfristig das Leid an der Erinnerung so zu verringern, dass die Betroffenen die Fäden ihres Lebens (wieder) in die Hand bekommen und ihr Leben trotz der „Narben der Gewalt“ selbstbestimmt und selbstverantwortlich führen können.