Essstörungen und Sucht - Essstörungen und Suchtmittelkonsum, weshalb?
Wir haben ein Spezialangebot für Essstörungen und Sucht: Bei einer großen Zahl von PatientInnen mit Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und psychogenes Übergewicht) kommt es auch zu einem problematischen Umgang mit Suchtmitteln.
Bis zu 30% der Betroffenen betreiben einen Alkohol-, Cannabis-, Amphetamin- bzw. Benzodiazepinmissbrauch oder sind von diesen Substanzen abhängig. Umgekehrt haben fast ein Drittel aller suchtkranken Frauen eine Essstörung.
Wie lässt sich das erklären?
- Suchtmittel wirken sich unmittelbar auf die Hunger- und Sättigungsregulierung aus. Nikotin, Amphetamine (z.B. Appetitzügler) und Kokain sind besonders „beliebt“ bei PatientInnen mit Essstörungen, um eine Gewichtsabnahme zu erreichen oder zumindest die befürchtete Zunahme zu verhindern. Andere Drogen (z.B. Cannabis) können Essanfälle auslösen und damit die Ängste vor Kontrollverlust beim Essen und einer Gewichtszunahme schüren.
- Alle Drogen haben einen Einfluss auf die Stimmung und dienen – wie das veränderte Essverhalten auch - kurzfristig der Stimmungsstabilisierung. Sowohl PatientInnen mit Essstörungen als auch mit Suchtproblemen erleben sich häufig ohnmächtig den Herausforderungen des Lebens gegenüber und glauben, diese nur durch Suchtmittelkonsum, Essen oder Hungern bewältigen zu können.