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Zwangsstörungen

Im Laufe unseres Lebens erlernen wir viele Normen, Regeln und Gebote, die in der jeweiligen Kultur und in der jeweiligen Familie verankert sind.

Diese Werte bilden die Richtschnur für „erlaubtes“ Denken, Handeln und Fühlen und prägen unser Selbstverständnis sowie unsere Handlungen und Beziehungen zu Mitmenschen. Beispiele hierfür sind, andere nicht zu verletzen, bei Rot nicht über die Straße zu gehen, den Herd nach Benutzung abzuschalten oder die Wohnungstür abzuschließen. Die Kenntnis und Einhaltung dieser Regeln vermitteln Sicherheit.

Von einer Zwangsstörung spricht man dagegen, wenn sich immer wieder quälende, „verbotene“ Gedanken oder Impulse aufdrängen (Zwangsgedanken) oder Handlungen und Rituale durchgeführt werden, obwohl sie eigentlich unnötig sind (Zwangshandlungen).

Bericht einer Betroffenen:

"Ich hatte furchtbare Angst, mich durch unbekannte, giftige Stoffe zu schädigen. Entsprechend habe ich alle Einkäufe, die ins Haus gelangen, abgewaschen. Außerdem hatte ich verschiedene Putzrituale: Ich habe mir mindestens 50 Mal pro Tag die Hände gewaschen. Ein Zimmer in der Wohnung war für meine Familie nicht zu betreten. Dort lagerte ich jene Sachen, die ich noch nicht genauer untersucht hatte. Die Kontrollen nahmen so viel Zeit in Anspruch, dass mein Mann den Haushalt führen musste. Natürlich habe ich immer wieder versucht, mich zu beherrschen, aber das habe ich nicht lange geschafft"

Literaturtipp:

  • Reinecker, H. (2017). Ratgeber Zwangsstörungen. Informationen für Betroffene und Angehörige.
    Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie; Bd. 12. Göttingen: Hogrefe.