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Pathologischer PC-/ Internetgebrauch

In Deutschland gibt es ca. 500.000 Menschen mit pathologischem PC-/ Internetgebrauch. V.a. jüngere Menschen scheinen von der Problematik betroffen zu sein, sowohl Frauen wie auch Männer. Es werden 4 Formen des pathologischen PC-/Internet-Gebrauches unterschieden:

  • Spielen am PC / an Konsolen oder anderen Geräten
  • Internetchat
  • Online-Pornographie
  • internetgestützter Suche nach Informationen (Surfen).

Eine verbindliche Definition des pathologischen PC-/Internet-Gebrauchs existiert bislang nicht. Von pathologischem PC-/Internet-Gebrauch spricht man aber, wenn ein Betroffener die Realität aus den Augen verliert, Ausbildung und Beruf auf der Strecke bleiben oder es zu ernsthaften Problemen mit dem sozialen Umfeld kommt. Viele Betroffene leiden außerdem unter:

  • einem Drang nach Computer- oder Internetnutzung,
  •  Kontrollverlust bezüglich der Dauer der Computer- oder Internetnutzung,
  • „Entzugserscheinungen“, wenn ihnen der Zugang zum Computer verwehrt ist,
  • orthopädischen Problemen oder Übergewicht aufgrund von fehlender Bewegung, ungesunder Ernährung oder Fehlhaltung am Computer.

Schließlich kann die Welt entzweibrechen: Auf der einen Seite die virtuelle Welt, in der der PC-/Internet-Nutzer kompetent und geachtet ist, mit anderen in Kontakt treten, aber auch Konflikten aus dem Weg gehen kann. Und auf der anderen Seite die reale Welt mit ihren Anforderungen und Konflikten, denen der Betroffene zunehmend weniger gewachsen ist.

Bericht eines Betroffenen:
„Ich war schon immer technisch begabt. Bereits in der Schule wurde ich von Mitschülern gebeten, mich um deren PC zu kümmern. Da ich ansonsten ein eher durchschnittlicher Schüler war und etwas schüchtern, war mein Spezialwissen auf diesem Gebiet der beste Weg zu Anerkennung. Manchmal habe ich stundenlang an einem Problem gearbeitet und in Zeitschriften und im Internet nach Lösungen gesucht. Dabei stieß ich auf ein Online-Spiel, das mich gefesselt hat. Es war eine tolle Ablenkung vom Alltagsstress. Schnell habe ich mir Fertigkeiten angeeignet und mich Level um Level hochgearbeitet. An Wochenenden habe ich ganze Nächte lang „gegamed“. Später habe ich irgendwie die Kontrolle über das Ganze verloren. Ich habe mich nur noch im „Netz“ aufgehalten. Den Schulabschluss habe ich gerade noch so geschafft, aber danach ging nichts mehr.“

Literaturtipp:
Farke, G. (2011). "Gefangen im Netz?" Onlinesucht: Chats, Onlinespiele, Cybersex. Huber: Bern

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